Das grosse Netz (Omentum majus) ist eine Fettschürze, die ihren Ursprung an der grossen Kurvatur des Magens hat, über den Querdarm (Colon transversum) zieht und die Dünndarmschlingen bedeckt.
Das grosse Netz hat drei wichtige Aufgaben:
- Fettspeicher
- Immunabwehr
- Flüssigkeitsregulierung
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Mögliche Erkrankungen des grossen Netzes
Primäre Erkrankungen des Omentum majus sind selten. Von dem darin enthaltenen Fett- und Bindegewebe oder ausgehend von Blut- und Lymphgefässen können primäre Tumoren entstehen, die extrem selten sind. Es können benigne und maligne Tumoren auftreten. Gelegentlich findet man auch omentale Zysten. Häufiger findet man einen sekundären Tumorbefall des grossen Netzes und auch des Bauchfells (Peritoneum) bei malignen Tumoren anderer Organe. Grundsätzlich können alle malignen Tumoren im Bauchraum in das grosse Netz metastasieren. Am bekanntesten ist der Befall des grossen Netzes bei Karzinomen der Bauchspeicheldrüse, des Bilddarms, des Dickdarms und der Eierstöcke (Ovarialkarzinom).
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Welches sind die Therapiemöglichkeiten
Bei Tumorbefall des grossen Netzes wird dieses in der Regel operativ entfernt. Bei der Entfernung des Omentum majus (Omentektomie) wird das Netz vom Querdarm gelöst und nahe der Grosskurvatur des Magens abgetrennt. Natürlich wird gleichzeitig der Primärtumor (z.B. beide Eierstöcke und die Gebärmutter bei Ovarialkarzinom) entfernt.
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Mögliche Komplikationen
Bei der Omentektomie handelt es sich um einen relativ einfachen Eingriff, der meistens komplikationslos durchgeführt werden kann. Das grosse Netz ist sehr gefässreich, weshalb es einmal zu einer Blutung kommen kann. Dabei ist der Blutverlust kaum relevant.
Bei der Ablösung nahe der Magenkurve kann es vor allem bei älteren Patienten mit Arteriosklerose zu einer Minderdurchblutung des Magens kommen. Hier gilt es, das Risiko abzuschätzen.