Beim Hypoparathyreoidismus geht es um eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen. Diese liegen hinter den beiden Schilddrüsenlappen und bilden das so genannte Parathormon. Das Hormon ist für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel verantwortlich. Seine Hauptaufgabe ist ins-besondere die Konstanthaltung des Kalziums im Serum (flüssiger Bestandteil des Blutes).

Wie entsteht ein Hypoparathyreoidismus

Die primäre Unterfunktion der Nebenschilddrüse ist eher selten und kann bereits im Rahmen eines Syndroms in der Kindheit auftreten. Der sekundäre Hypoparathyreoidismus bezeichnet die erworbene Form der Nebenschilddrüsenunterfunktion, die meist nach operativer Entfernung der Schilddrüse auftreten kann.

Anatomie des Halses:

1. Rechte obere Nebenschilddrüse
2. Schilddrüse
3. Rechte Halsschlagader
4. Stimmbandnerv links

In der Viszeralchirurgie ist vor allem der postoperative Hypoparathyreoidismus von Interesse. Häufig handelt es sich nur um eine vorübergehende Nebenschilddrüsenunterfunktion, in dem das Serumkalzium und auch der Parathormonspiegel absinken. Normalerweise erholen sich die Werte in wenigen Tagen. Bleibt die Nebenschilddrüsenunterfunktion während 6 Monaten bestehen, spricht man von einer bleibenden Unterfunktion. Diese muss lebenslang mit einer Kombination aus Kalzium und Vitamin-D-Präparaten behandelt werden.

<div id="section-1" class="heading-wissen-section"> Wie stellt man die Diagnose </div>

Nach einer totalen Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) werden routinemässig das Serumkalzium und auch das Parathormon gemessen. Bei tiefen Werten wird Kalzium in Form von Brausetabletten verordnet. Falls das Parathormon im Serum nicht messbar ist kommt auch die Gabe von Vitamin-D-Präparaten zum Tragen.

<div id="section-2" class="heading-wissen-section"> Welches sind die Therapiemöglichkeiten </div>

Wie oben erwähnt, wird mit Kalzium und Vitamin D die Krankheit behandelt. Glücklicherweise verhält es sich in den meisten Fällen so, dass die Werte im Blut sich rasch normalisieren. Dies aufgrund der Tatsache, dass während einer Schilddrüsenentfernung die Nebenschilddrüsenkörperchen sorgfältig dargestellt und auch erhalten werden. Die vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion kann durch eine vorübergehende Minderdurchblutung der Nebenschilddrüsen erklärt werden.

<div id="section-3" class="heading-wissen-section"> Was passiert ohne Therapie </div>

Ohne konsequente Therapie mit oben genannten Medikamenten kann es zu Kribbeln in den Händen und schliesslich zu Krampfanfällen kommen.