Polypen sind flächige oder pilzförmige Geschwülste (Tumore) der Dickdarmschleimhaut, die in die Darmlichtung hineinragen. Sie sind meist gutartig und gehen vom Drüsengewebe der Darmschleimhaut aus (Adenome). Aus ihnen entwickelt sich jedoch die Mehrzahl aller Dickdarmkrebse (Kolonkarzinome). Mehr als 50% der Dickdarmpolypen befinden sich im Mastdarm.

Die Ursache für die Entstehung von Dickdarmpolypen ist unbekannt. Es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung die Entstehung entscheidend begünstigt.

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Worunter leidet der Patient

  • Kleine Polypen verursachen meist keine Beschwerden
  • Bei grösseren Polypen Blutungen bzw. Blut- oder Schleimablagerungen auf dem Stuhl, Durchfall/Verstopfung, Bauchschmerzen

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Was macht der Arzt zur Diagnosestellung

Da die Polypen oft keine Beschwerden verursachen werden sie oft rein zufällig bei einer Spiegelung des Dickdarms (Koloskopie) entdeckt.

Das Bild zeigt einen typischen gestielten Polypen, der mit der elektrischen Schlinge anlässlich der Koloskopie abgetragen werden kann. Flächige Adenome müssen gelegentlich operativ entfernt werden.

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Welches sind die Therapiemöglichkeiten

Polypen werden meistens endoskopisch mithilfe einer Zange oder Schlinge abgetragen und dann feingeweblich (histologisch) untersucht. Bei grösseren Polypen, besonders wenn sie flach und breitbasig der Darmschleimhaut aufliegen, ist eine Operation (Darmresektion) durchzuführen.

Nach endoskopischer Abtragung eines Polypen zeigt sich eine kleine Wunde, die sehr schnell abheilt.

Da immer wieder neue Polypen entstehen können, wird zur Vorsorge eine endoskopische Kontrolluntersuchung alle 3–5 Jahre empfohlen.

Polypen oder Adenome im Enddarm wachsen nicht selten flächig und können entsprechend nicht mit der Schlinge entfernt werden. In diesen Fällen ist die transanal-endoskopische Mikrochirurgie die Therapie der Wahl.